Andrew Mairon im Interview zum onlyfy Bewerbungsmanager: „Eine zentrale Plattform, die nicht nur die Talent-Suche, sondern den gesamten Bewerbungsprozess vereinfacht” 

Der onlyfy Bewerbungsmanager ist Teil des XING Portfolios fortschrittlicher Recruiting-Lösungen. Im Interview erzählt Andrew Mairon, Business Owner für das hauseigene Applicant-Tracking-System (ATS), was die Integration in die XING Organisation bedeutet, welche Neuerungen für das Tool geplant sind und wohin sich der onlyfy Bewerbungsmanager entwickelt.  

onlyfy Bewerbungsmanager: Ein alltäglicher Begleiter

Für alle, die den onlyfy Bewerbungsmanager noch nicht kennen. Warum ist das Tool der optimale Alltagsbegleiter für Recruiter·innen?  

Andrew Mairon: Als Applicant-Tracking-System (ATS) vereint der onlyfy Bewerbungsmanager viele tägliche Prozesse im Recruiting in einer digitalen Lösung. Im typischen Recruiting-Prozess bringt er Kandidat·innen, Recruiter·innen und Führungskräfte in einer Oberfläche zusammen. In der Veröffentlichung von Stellenanzeigen gewährt er mittels Multiposting Zugriff auf Hunderte Job-Plattformen – ohne für die Buchung, Veröffentlichung und Erfolgskontrolle das Tool verlassen zu müssen. Und im Reporting vereint er die wichtigsten KPIs in der Personalgewinnung in einer Umgebung, um fundierte Aussagen über das eigene Recruiting treffen zu können.  

 

Für Recruiter·innen ist all das eine massive Alltagserleichterung. Typische Problemfelder, wie mangelnde Effizienz, hoher Aufwand in der Kommunikation, fehlender Zugang zu relevanten Daten und Doppel-Arbeiten, gehören mit dem onlyfy Bewerbungsmanager der Vergangenheit an.  

Seit Mitte des Jahres gehört der onlyfy Bewerbungsmanager zur Produktfamilie der XING Recruiting-Lösungen. Was ist die Strategie dahinter?  

Die Entscheidung, den onlyfy Bewerbungsmanager zusammen mit anderen Recruiting-Lösungen unter der Marke XING anzubieten, basiert auf unserer Vision, alle Produkte der Marktplätze für das Suchen und Finden von Jobs und Talenten unter einem gemeinsamen Dach zu vereinen. Dadurch bieten wir unseren Nutzer·innen eine zentrale Plattform, die ihnen nicht nur die Suche nach passenden Talenten ermöglicht, sondern auch den gesamten Bewerbungsprozess vereinfacht. 

Ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal des onlyfy Bewerbungsmanagers ist der direkte Zugang zum XING Netzwerk – das ist etwas, das kein anderes Applicant-Tracking-System (ATS) in der DACH-Region bieten kann. Unsere Recruiter·innen haben direkten Zugang zu über 22 Mio. Mitglieder auf XING, können aktiv nach Talenten suchen und mit ihnen in Kontakt treten. Das beschleunigt den Auswahlprozess erheblich und erlaubt es Recruiter·innen, proaktiv mit geeigneten Talenten ins Gespräch zu kommen, noch bevor die ersten Bewerbungen eingehen. 

Von XING profitieren – aber dennoch flexibel

Warum heißt der Bewerbungsmanager dann nicht XING Bewerbungsmanager?   

Wir möchten vermeiden, dass bei unseren Kund·innen eine falsche Assoziation geweckt wird. Würde der Bewerbungsmanager den Namen „XING“ im Titel tragen, könnte man denken, dass Stellenanzeigen ausschließlich auf XING gepostet werden können. Das entspricht jedoch nicht unserer Philosophie und ist auch nicht dem Anspruch des Produkts. 

Ein wichtiger Bestandteil des onlyfy Bewerbungsmanagers ist nämlich das Multiposting auf verschiedenen Job-Plattformen. Daher ist es für uns von zentraler Bedeutung, klar zu kommunizieren, dass der onlyfy Bewerbungsmanager eine Lösung ist, die weit über XING hinausgeht. Kund·innen können ihre Stellenanzeigen über viele verschiedene Plattformen hinweg verbreiten und so ihre Reichweite individualisieren und gleichzeitig maximieren. Das ist ein zentraler Bestandteil der Recruiting-Strategie vieler Unternehmen. Und wir möchten sicherstellen, dass diese mit dem onlyfy Bewerbungsmanager auch bestmöglich umgesetzt werden kann.  

Was bedeutet das für Nutzer·innen vom onlyfy Bewerbungsmanager? Braucht es künftig weitere Lösungen von XING, um das Tool bestmöglich nutzen zu können?  

Nutzer·innen des onlyfy Bewerbungsmanagers erhalten Zugang zu einem noch stärkeren Netzwerk und weiteren nützlichen Funktionen innerhalb des XING Ökosystems. Es ist jedoch nicht zwingend notwendig, zusätzliche Lösungen von XING zu nutzen, um im vollen Umfang vom onlyfy Bewerbungsmanager zu profitieren. Der onlyfy Bewerbungsmanager ist als eigenständige Lösung konzipiert, die alle wesentlichen Funktionen für modernes Bewerbungsmanagement bietet. 

Gleichzeitig können Nutzer·innen durch die Integration nahtlos auf zusätzliche Produkte wie den XING TalentManager für Active Sourcing und XING Stellenanzeigen für Passive Sourcing zurückgreifen. Diese Lösungen helfen dabei, die Reichweite ihrer Stellenanzeigen zu erhöhen und qualifizierte Talente noch gezielter anzusprechen.  

Herausforderungen erfolgreich meistern

Werfen wir einen Blick auf die gesamte Recruiting-Branche: Welche Herausforderungen sind hier aktuell aus deiner Sicht die pressierendsten?  

Die Recruiting-Landschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert, und Recruiter·innen stehen heute vor wachsenden Herausforderungen:  

1. Aktuell ist der Wettbewerb um Top-Talente intensiver denn je. Fachkräfte haben oft die Wahl zwischen mehreren Angeboten, was es schwieriger macht, die besten Talente zu gewinnen und zu halten – vor allem in gefragten Bereichen wie IT, Ingenieurwesen oder Pflege. 
2. Technologie spielt eine immer wichtigere Rolle im Recruiting-Prozess. Daten müssen genutzt werden, um bessere Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig ist es ein fordernder Balance-Akt zwischen technischer Automatisierung und menschlicher Interaktion. Besonders die rasante Entwicklung im Bereich der KI sorgt für eine ständige Überlastung: Es gibt eine Vielzahl neuer Tools und Technologien, die in immer kürzeren Zeitabständen auf den Markt kommen. Recruiter·innen müssen versuchen, auf dem neuesten Stand zu bleiben. Bei gleichzeitigem steigendem Druck, neue digitale Lösungen zu implementieren. Hier muss man auch entscheiden, welche Lösungen tatsächlich einen Mehrwert bieten. 
3. Es gibt einen angespannten Arbeitsmarkt für Recruiter·innen selbst. In vielen Unternehmen muss das Recruiting-Team mit weniger Personal die gleichen Aufgaben bewältigen wie zuvor. Dieser Personalmangel, kombiniert mit dem Druck zur Digitalisierung, zwingt Recruiter·innen dazu, produktiver zu arbeiten und gleichzeitig den hohen Ansprüchen auf Kandidat·innen-Seite gerecht zu werden.  
4. Diversity und Inklusion gewinnen weiter an Relevanz. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Prozesse nicht nur auf Effizienz, sondern auch auf Gerechtigkeit und Vielfalt ausgelegt sind, um langfristig erfolgreich zu sein.   

Welche Rolle kann Technologie dabei spielen, diesen Entwicklungen erfolgreich zu begegnen?  

Technologie bietet tatsächlich viele Möglichkeiten, bestehende Prozesse zu optimieren: von der Automatisierung von Routine-Aufgaben innerhalb eines ATS, wie zum Beispiel die automatische Terminplanung von Interviews oder das Versenden von standardisierten Nachrichten, bis hin zum Einsatz von künstlicher Intelligenz zur besseren Vorauswahl von Kandidat·innen, wie durch Matching-Algorithmen und automatisiertes Scoring. 

Gerade angesichts des angespannten Arbeitsmarktes für Recruiter·innen kann Technologie helfen, die Arbeit produktiver zu gestalten. Automatisierte Systeme können dazu beitragen, auch in kleineren Teams die gleiche Anzahl an Bewerbungen zu bewältigen und dabei eine hohe Qualität der Kandidat·innen-Ansprache sicherzustellen. Ein weiteres entscheidendes Thema ist der Beitrag der Technologie zu Diversity und Inklusion. KI-gestützte Tools helfen dabei, diskriminierende Formulierungen zu erkennen und sicherzustellen, dass der Recruiting-Prozess neutral und gerecht gestaltet ist. 

Müssen Recruiter·innen befürchten, durch Technologie ersetzt zu werden? 

Technologie sollte stets als Unterstützung gesehen werden. Sie kann das menschliche Urteilsvermögen nicht ersetzen, besonders wenn es um die Beurteilung von kultureller Passung oder sozialen Fähigkeiten geht. Die wahre Herausforderung besteht darin, die richtige Balance zwischen technologischer Effizienz und menschlichem Fingerspitzengefühl zu finden. 

Blick in die Zukunft

Wohin entwickelt sich der Bewerbungsmanager?  

Der onlyfy Bewerbungsmanager entwickelt sich kontinuierlich weiter, um auf die sich verändernden Anforderungen von Kandidat·innen und Unternehmen zu reagieren und den Bewerbungsprozess für beide Seiten so zugänglich, effizient und benutzerfreundlich wie möglich zu gestalten. Die Einführung der neuen Multiposting-Funktionen sowie der bevorstehende Rollout eines barrierefreien Bewerbungsformulars sind wichtige Schritte in diese Richtung. 

Wir profitieren Nutzer·innen von den neuen Multiposting-Funktionen, die bereits ausgerollt wurden?  

Das neue Multiposting ermöglicht es Recruiter·innen, Stellenanzeigen mit wenigen Klicks gleichzeitig auf verschiedenen Plattformen und Job-Börsen zu veröffentlichen. Dabei haben wir besonderen Wert auf die verbesserte Nutzerfreundlichkeit gelegt: Der gesamte Prozess ist nun deutlich intuitiver und übersichtlicher gestaltet. Recruiter·innen müssen sich nicht mehr einzeln mit verschiedenen Anbietern auseinandersetzen, sondern finden alle Informationen übersichtlich in einem Tool. Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch die Fehleranfälligkeit bei der Verwaltung von Kampagnen auf mehreren Kanälen. 

Welche Faktoren könnten die Entscheidungsfindung im Recruiting zukünftig beeinflussen? 

Die Themen Datenanalyse und KI werden eine immer größere Rolle spielen. Wir wollen es Recruiter·innen ermöglichen, aus den Daten, die sie über unser System sammeln, fundierte Entscheidungen zu treffen – etwa durch verbessertes Tracking und Reporting von Kampagnen oder durch Matching-Algorithmen, die auf die Eignung von Kandidat·innen hinweisen. 

Welche Vision verfolgst du persönlich mit dem onlyfy Bewerbungsmanager? 

Meine Vision für den onlyfy Bewerbungsmanager ist es, Unternehmen und Talente auf einer Plattform zusammenzubringen, die den Bewerbungsprozess so einfach und effektiv wie möglich gestaltet. Es geht mir nicht nur um die technischen Funktionen oder Effizienzsteigerung. Es geht mir darum, Menschen miteinander zu verbinden und Unternehmen dabei zu unterstützen, die besten Talente zu finden, die wirklich ins Team passen. 

Was treibt dich dabei an? 

Die Unterstützung der Recruiter·innen in dieser zunehmend komplexen Welt. Ich möchte ihnen helfen, trotz der Vielzahl an administrativen Aufgaben und Anforderungen, die heute an sie gestellt werden, Zeit zu finden, mit Menschen zu interagieren. Im Interesse der Kandidat·innen und ihrer Unternehmen – denn letztlich ist Recruiting weit mehr als nur das Management von Prozessen und Systemen. Niemand wird Recruiter·in, um Tabellen auszufüllen oder Prozesse zu verwalten. Die wahre Leidenschaft im Recruiting liegt darin, Menschen zusammenzubringen, Beziehungen aufzubauen und eine nachhaltige Zusammenarbeit zu ermöglichen.