Recruiting-Wissen

HR-Alltag: Welche Fähigkeiten im Recruiting wirklich nötig sind

Janina Kusch
3 min.
Fähigkeiten im Recruiting - Diskussionsrunde

Recruiter·innen müssen heute über umfassende Fähigkeiten verfügen. Aber welches Know-how brauchen sie wirklich? Und kann man das noch lernen? Über diese Fragen diskutierten Expert·innen beim HR-Blogger·innen-Talk der New Work Experience 2021.

„Strategie-Guru, Feelgoodmanagement, Recruitment, Onboarding-Ass, Social Media-Star, aber auch Kommunikationsmaschine und nebenbei die tragende Stütze des Unternehmens – fühlt Ihr Euch auch manchmal wie ein Schweizer Taschenmesser?“ Mit dieser Frage leitete Moderatorin Eva Stock, Bloggerin und Head of Business Relations bei Jobufo, das Panel „Was Personaler·innen heute wirklich können müssen“ bei der New Work Experience 2021 ein. Klar ist: Das Berufsbild hat sich gewandelt, die Anforderungen steigen stetig. Neue Tools und Techniken bestimmen den Berufsalltag, der Faktor Mensch tritt scheinbar immer weiter in den Hintergrund. Höchste Zeit, um einmal nachzufragen: Was sind denn nun die wichtigsten Fähigkeiten von Personaler·innen?

Unternehmerisches Verständnis

Gero Hesse, saatkorn-Blogger und Geschäftsführer der Personalmarketing Agentur Territory Embrace, legt Wert darauf, dass Personaler·innen das Unternehmen und die Branche wirklich verstehen und die Trends und Entwicklungen kennen. „Es ist relevant, die Sprache des Business zu sprechen“, formuliert er seine wichtigste Aufgabe für Personaler·innen und hat in diesem Punkt den vollen Zuspruch von Claudia Lorber („Recruitingpraxis“).

Datenverständnis

Ebenfalls wichtig findet Hesse, ein Verständnis für Daten mitzubringen. Die Digitalisierung, laut Hesse neben dem demografischen Wandel der Megatrend in Sachen HR, ermögliche es, Daten zu sammeln und zu analysieren. „Anders als vor fünf Jahren hat das heute eine große Bedeutung“, sagt er.

Strategische Kompetenz

Und als dritten Punkt führt Hesse Strategische Kompetenz an. Für ihn ist sie die Übersetzung der ersten beiden Punkte und die Antwort auf die Fragen: Mit welchen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gestalten wir die Zukunft? Welche Berufsbilder spielen in Zukunft hier eine Rolle? Wen müssen wir auf jeden Fall halten und wen weiterentwickeln?

Lernbereitschaft und Veränderungsmotivation

PersobloggerStefan Scheller nennt das Thema „Lernbereitschaft“ und schließt direkt „Veränderungsmotivation“ an. „Außerdem ist es wichtiger denn je, zuzuhören und offen zu sein“, so Scheller weiter.

Mut und die Fähigkeit, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen

„HR wird viel zu häufig als eine Insellösung betrachtet“, findet Claudia Lorber. Stattdessen können man aus ganz unterschiedlichen Disziplinen dazulernen. „Mutig sein, Dinge ausprobieren, auch auf die Gefahr hin, dass mal etwas schiefgeht“, das sei wichtig, so Lorber.

Umgang mit der Belastung

Neben den Fähigkeiten waren auch die hohen Anforderungen an die Personaler·innen Gesprächsthema des Talks. Claudia Lorber rät Personaler·innen, Prioritäten zu setzen und Risiko-Management zu betreiben, indem sie sich beispielsweise auf Bereiche fokussieren, in denen sie zukünftig sehr viele offene Stellen besetzen müssen.

Stefan Scheller findet es wichtig, dass Personaler·innen auch die Möglichkeit haben, sich aus dem Alltagsgeschäft herauszuziehen und in ihre Weiterbildung zu investieren. Dass das gerade die digitalen Prozesse betrifft, darüber sind sich die Expert·innen einig: „Heute zu glauben, eine geschaltete Stellenanzeige werde automatisch auch gesehen, ist Irrsinn“, sagt Scheller. Wichtig sei zu verstehen, wie das Web funktioniere und wie man die Sichtbarkeit beeinflussen kann und muss. Und das wirke sich letztlich auf den gesamten Bewerbungsprozess aus, der genauso digital funktionieren müsse, wie fernsehen, einkaufen oder Musikhören heutzutage: „Ein Bewerbungsprozess sollte ablaufen wie ein Einkaufsprozess bei Amazon“, betont Gero Hesse.

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