Die sind gut aufgestellt. Was haben Fußball-Scouts wie Carsten Lakies und Recruiter·innen gemeinsam? Mehr als man denkt!
Die Halle in Berlin bebt. Die Männer in den grün-weißen Trikots rennen jubelnd auseinander, der Torschütze stürmt auf die Bank zu. Carsten Lakies steht am Spielfeldrand, klatscht ab, kurzer Griff an die Schulter – starker Moment. War das Zufall oder genau das, was er erwartet hat? Der richtige Spieler, im richtigen Moment am richtigen Ort. Die Abstimmung, die Bewegung, das Zusammenspiel. Genau das ist es, was den Unterschied macht. Eine Einzelaktion kann ein Spiel entscheiden. Aber keine Saison gewinnen. Diese Denkweise begleitet Lakies weit über das Spielfeld hinaus.
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Recruiting rund um die Welt
Für die 3. Season der Baller League hat der 54-Jährige das Team von Nationalspielerin Jule Brand zusammengestellt: die Las Ligas Ladies. Doch wenn er nicht gerade als Trainer und Kaderplaner am Spielfeldrand der Indoor-Kleinfeldliga gestikuliert, sichtet er Talente in aller Welt. Lakies, früher selbst Profi beim FC Bayern München, arbeitet als Jugend-Scout beim Rekordmeister. Seine Aufgabe: Talente finden, bewerten und Positionen bestmöglich besetzen. Mal scoutet er in Mexiko, mal in den USA, dann wieder in Griechenland. Dabei achtet er nicht nur auf Technik oder Schnelligkeit. „Ein Spieler kann top sein. Aber wenn er nicht ins Team passt, wird’s schwierig“, sagt Lakies.

„Es gibt Spieler, die auf dem Papier alles mitbringen, aber auf dem Platz nicht funktionieren.“
Carsten Lakis, Nachwuchs-Scout FC Bayern München
Personal-Verantwortliche kennen’s: Talent alleine reicht nicht – der Cultural Fit zählt genauso. Beim FC Bayern gibt es eigene Programme, um junge Talente systematisch zu entdecken. Im „World Squad“ können sich Spieler weltweit per Video bewerben. Danach werden die Besten eingeladen, trainieren zusammen und müssen in Testspielen ihr Können beweisen. Ein weiteres Programm ist der „Youth Cup“, bei dem die talentiertesten Spieler aus verschiedenen Ländern in der Allianz Arena gegeneinander antreten. Wer hier überzeugt, hat die Chance auf eine Karriere im Profi-Fußball. Oder anders gesagt: Bewerbungen werden gesichtet, Assessment-Center organisiert, Kandidat·innen zum Probearbeiten eingeladen.

Daten mit Bauchgefühl
Lakies betont, dass Scouting auch Erfahrung und Bauchgefühl braucht. „Manche haben einen schlechten Tag, andere überperformen kurzfristig. Deshalb reicht ein einzelnes Probetraining oft nicht aus.“ Genau wie ein Vorstellungsgespräch: Manche Kandidat·innen sind nervös, andere sind Profis im Eigenmarketing, aber liefern im Job später nicht ab. Auch in Sachen Analyse gibt es Parallelen. Vereine arbeiten längst datenbasiert, um Spieler zu bewerten – Laufleistung, Passquote, Zweikampfquote.
Doch Lakies warnt davor, sich allein auf Statistiken zu verlassen. „Es gibt Spieler, die auf dem Papier alles mitbringen, aber auf dem Platz nicht funktionieren.“ Ein perfekter Lebenslauf macht eben noch keine Top- Fachkraft.
Was ist die Baller League?
Kurze Spiele, nur 5 Feldspieler und überraschende Regel-Änderungen: Mit einem innovativen Konzept auf einem kompakten Spielfeld geht es in packenden Duellen zur Sache. Prominente Team-Manager·innen und Ex-Profis bringen ihre Expertise ein und sorgen dafür, dass die Hallen-Liga nicht nur spannend, sondern auch strategisch hochinteressant wird. Alle Spiele und das große Final-Four-Event werden kostenlos auf Twitch gestreamt.
Flexibilität gewinnt
Zurück am Spielfeldrand in Berlin. Lakies sieht, wer sich aufreibt, wer mitzieht, wer denkt. Wer nicht nur für sich spielt, sondern für alle. Die Indoor-Kleinfeld- Liga für Amateur-Spieler ist eine völlig andere Welt als der klassische Profi-Fußball. 6 gegen 6, zweimal 15 Minuten, mit Bande und Regeln aus dem Zufallsgenerator. Schnell und unberechenbar. „Besonders spannend ist, dass wir kaum Zeit für richtiges Training haben und dennoch sofort abliefern müssen – in ständig wechselnden Konstellationen.“ Eine Situation, die viele Unternehmen nur allzu gut kennen: Teams müssen sich laufend anpassen, Rollen werden neu verteilt. Wer das nicht transparent steuert, riskiert Unruhe. Es geht nicht darum, wer heute am besten ist – sondern wer morgen mit seinem Team am meisten bewegen kann. Auf dem Platz, in der Werkshalle oder im Büro.
Dieser Artikel erschien zuerst in HIRE – dem Recruiting-Magazin von XING. Holen Sie sich Ihr kostenloses Exemplar auf einer dieser Messen:
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- Embrace Festival, Berlin, 25.–26. 6.
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