Guerilla Recruiting: Definition, Beispiele und mehr!  

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Guerilla Recruiting beschreibt ein spezielles Vorgehen in der Personalgewinnung, das auf Maßnahmen setzt, die auch einmal wagen, etwas Neues und etwas Ungewöhnliches zu versuchen – und damit sehr hohe Reichweiten und Aufmerksamkeit ohne großen Budget-Einsatz erzielen. Das hat das Marketing bereits vor einigen Jahrzehnten erkannt, als viele Unternehmen begannen, mit sogenannten Guerilla Marketing-Aktivitäten für Aufsehen zu sorgen. Nun ist dieser Trend auch in der Personalgewinnung angekommen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was genau unter Guerilla Recruiting zu verstehen ist und erhalten einige Beispiele für gelungene Aktionen verschiedener Betriebe.  

Definition & Grundsätzliches zu Guerilla Recruiting  

Guerilla Recruiting leitet sich vom spanischen Begriff „Guerra“, Krieg ab und meint eine besondere Form der Kriegsführung, mit der kleinere Truppen einen übermächtigen Feind zu besiegen versuchen. Durch überraschende, unerwartete Angriffe kann der vermeintliche Underdog doch die Oberhand gewinnen.  

Im Recruiting hat der Begriff natürlich nichts mit Kriegsführung zu tun. Vielmehr wird auch hier auf unkonventionelle und überraschende Aktionen gesetzt, um hohe Aufmerksamkeit für Arbeitgeber und Vakanzen zu erzielen. Nicht selten stehen diese in engem Zusammenhang mit dem Abwerben von Mitarbeitenden anderer Unternehmen. Oder sie steigern gezielt die der Aufmerksamkeit für die Stellenanzeigen des eigenen Betriebs.  

Damit folgt Guerilla Recruiting direkt der Tradition der Guerilla-Marketing-Maßnahmen, die ab der 1980er-Jahren häufig zur Anwendung kamen. Auch hier wurden unübliche Aktionen genutzt, um Interesse für ein Produkt oder eine Marke zu generieren. Häufig kommen hierbei Humor, aber auch Provokationen zum Einsatz. Diese Instrumente helfen in der Regel dabei, Diskussionen rund um die Aktivität auszulösen und damit über öffentliche Gespräche die Reichweite für die eigene Arbeitgebermarke und damit die Bekanntheit zu erhöhen.  

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Was macht Guerilla Recruiting aus? 

Guerilla Recruiting bedient sich also nicht dem klassischen Repertoire der Personalgewinnung. Stattdessen werden aufmerksamkeitsstarke Aktionen mit Überraschungseffekt durchgeführt, um einen Arbeitgeber (und dessen Stellenanzeigen) ins Gespräch zu bringen. In der Regel braucht es dafür kreative Maßnahmen, die einen hohen Überraschungseffekt aufweisen. Sie sind nicht selten humorvoll gestaltet oder provokant, um so im besten Fall für Gesprächsstoff zu sorgen. Besonders erfolgreiche Guerilla-Recruiting-Maßnahmen fallen mitunter sogar spektakulär aus.  

Gleichzeitig haben Maßnahmen im Guerilla Recruiting gemein, dass sie häufig ohne großen Budget-Einsatz realisiert werden können – frei nach der Tradition des Underdogs, der es mit der schlagkräftigen Konkurrenz aufnimmt. Natürlich geht damit ein gewisses Risiko einher: Nicht alle Aktionen werden zum großen Renner, im schlimmsten Fall können diese sogar einen veritablen Shitstorm auslösen – wenn Sie beispielsweise zu provokant agieren oder sich das Vorgehen überhaupt nicht mit Ihren Werten als Arbeitgeber deckt.  

Vorteile und Nachteile dieses Vorgehens 

Die Vorteile von Guerilla Recruiting, wenn die Aktion denn von Erfolg gekrönt ist, liegen auf der Hand: In der Regel können dadurch mehr Bewerbungen erzielt werden. Gleichzeitig werden mit derartigen Aktionen auch passive Job-Suchende angesprochen. Weiter kann dadurch die Bekanntheit der Arbeitgebermarke und das Interesse für die Stellenanzeigen des Betriebs gesteigert werden und ein positives Image in den Köpfen der Zielgruppe verfestigt werden. Durch die zumeist hohe Reichweite kommen Unternehmen zudem mit verschiedenen Kandidat·innen ins Gespräch und können dadurch langfristig einen Talent-Pool aufbauen.  

Der zentrale Vorteil von Guerilla Recruiting liegt jedoch im geringen Budget-Einsatz: Während im Fall von Stellenanzeigen oder Social-Media-Werbung häufig hohe Kosten mit hoher Reichweite einhergehen, ist Guerilla Recruiting im besten Fall weitaus kostengünstiger. Folgende Vorteile können festgehalten werden: 

  • Hohe Reichweite bei geringem Budget-Einsatz 
  • Multiplikator-Effekte durch Social Media und Medienberichterstattung 
  • Unterstützung eines jungen und kreativen Arbeitgeber-Images 
  • Bekanntheitssteigerung des Unternehmens in relevanten Zielgruppen 
  • Positiver Beitrag zum Recruiting durch direkt ausgelöste Bewerbungen  

Demgegenüber stehen in der Regel aber auch Nachteile, die Sie jedenfalls beachten sollten, bevor Sie in die Umsetzung gehen: 

  • Risiko negativer Wahrnehmung, wenn Aktion schiefgeht 
  • Hoher Planungsaufwand und Kreativität notwendig  
  • In gewissen Branchen mit typischen Arbeitgebermarken unvereinbar 
  • Nicht kompatibel mit Ansprüchen gewisser Zielgruppen, die sich etwa seriöseres Auftreten wünschen  

Verschiedene Arten von Guerilla Recruiting 

Durch den engen Bezug zum Guerilla Marketing sind auch im Recruiting-Pendant ähnliche Formate zu unterscheiden. In der Regel werden hierbei zwischen vier Formen dieser Strategie unterschieden, die ähnliche Ziele auf unterschiedliche Art und Weise verfolgen. Folgende Arten von Guerilla Recruiting stehen Ihnen demnach zur Verfügung:  

  • Ambient: Hierbei werden Werbeformen an speziellen Orten platziert, an denen Menschen nicht damit rechnen – Stellenanzeigen mit Überraschungseffekt, um es überspitzt zu formulieren. Typisch ist hierbei etwa die U-Bahn oder andere öffentliche Plätze, die für die Werbe-Form „missbraucht“ werden. Ein Beispiel hierfür ist etwa der Küchenrollen-Hersteller Plenty, der auf den Straßen verschiedene Missgeschicke – einen umgekippten Kaffeebecher zum Beispiel – übergroß dargestellt hat und daneben für seine Lösung, für jedes noch so große Missgeschick warb.  
  • Ambush: Hierfür wird das Interesse auf ein großes Event sozusagen als Trittbrettfahrer für das eigene Unternehmen genutzt. Beispiele hierfür sind etwa Betriebe, die Plakate in die Kamera bei Fußballübertragungen bei großen Live-Events hielten.  
  • Viral: Virale Inhalte sind Postings in den sozialen Medien, die durch einen speziellen Aufbau für gigantische Reichweiten sorgen. Hierfür ist nicht selten der Algorithmus verantwortlich, der besondere Inhalte teilweise äußerst reichweitenstark verbreitet. Auch hier ist es aber notwendig, aus der Reihe zu tanzen und etwas besonders Skurriles oder Unterhaltsames zu produzieren.  
  • Sensation: Hierbei geht es um die Überraschung, ein Flashmob etwa ist das beste Beispiel. Alle Beteiligten müssen von der Situation so überrascht sein, dass Sie Ihre Aufmerksamkeit für längere Zeit voll und ganz Ihren Inhalten widmen. Somit stellen Sie sicher, dass Sie genügend Raum haben, um Ihre Recruiting-Botschaften an Ihre Zielgruppe zu bringen.  
  • Trojan: Dieses Vorgehen leitet sich vom trojanischen Pferd ab und setzt auf eine gefinkelte Strategie, um verdeckt Mitarbeiter·innen abzuwerben. Beispiele hierfür finden Sie im Folgenden etwa mit der Pizza Digitale.  

Beispiele und Ideen für Guerilla Recruiting 

Nicht selten kommt Guerilla Recruiting also in Zusammenhang mit gezielten Versuchen, Mitarbeiter·innen der Konkurrenz vom eigenen Betrieb zu überzeugen, zum Einsatz. Insbesondere, wenn dies vonseiten von Unternehmen geschieht, die ein passendes Image aufweisen, kann dies zu äußerst erfolgreichen Recruiting-Aktionen führen. Diese kreativen Abwerbe-Versuche sind natürlich nicht unumstritten, haben aber folgende Erfolgsbeispiele zutage gefördert:  

Bare Münze bei der Personalwerk GmbH  

Die Münchner Agentur Personalwerk GmbH hat still und leise 1-Cent-Überweisungen auf Geschäftskonten von Unternehmen geschickt. So wurden aufmerksame Buchhalter über die Stellenanzeige im Buchungstext zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Ein in doppelter Hinsicht interessanter Zugang: Einerseits werden so gezielt potenzielle Bewerber·innen angesprochen, die derzeit eigentlich gar nicht auf Job-Suche sind. Andererseits werden nur besonders gewissenhafte Mitarbeitende erst auf die Botschaft aufmerksam.  

Hier kommt zweifelsohne eine sehr geschickte Taktik zum Einsatz, die bereits durch ihre Aufbereitung eine Vor-Selektion passender Mitarbeiter·innen beinhaltet. Gleichzeitig ist der Erfolg aber nicht garantiert: Buchhalter·innen gelten als sehr sicherheitsorientierte Zielgruppe – dementsprechend unklar ist es, ob sich diese mit einer solchen Aktion und der dahinterstehenden Arbeitgebermarke tatsächlich identifizieren können.  

Pizza Digitale von Scholz & Friends 

Bei Scholz & Friends gibt es Pizza. Und zwar die „Pizza Digitale“. So platzierte die Werbeagentur ihre Stellenanzeige bzw. Karriereseite per durch Tomatensauce geformten QR-Code direkt auf den Pizzen eines Hamburger Lieferdienstes. Diese wurden dann gezielt an konkurrierende Unternehmen geliefert. Das Ergebnis? 12 Bewerbungsgespräche und mehrere Neueinstellungen.  

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Weitere Informationen

Es handelt sich also um eine geschickte Aktion, die direkt auf das Abwerben von Mitarbeiter·innen direkter Wettbewerb·innen abzielt. Der Vorteil ist hier klar, sehr passgenau interessante Profile für das Unternehmen anzusprechen. Gleichzeitig gehen Aktivitäten wie diese mit dem Risiko einher, böses Blut gegenüber den konkurrierenden Betrieben auszulösen – nicht jeder Arbeitgeber nimmt so etwas nämlich mit Humor.  

Der Kündigungskalender von Jung von Matt  

Die Werbeagentur Jung von Matt war auf der Suche nach neuen Mitarbeiter·innen und verschickte einen Abreißkalender an Beschäftigte anderer Agenturen – und zwar mit einem ganz besonderen Twist. Dieser Kalender beinhaltete nämlich 365 kreative Kündigungen, die Mitarbeitenden mussten diese nur noch abreißen, unterschreiben und konnten sich im Anschluss direkt bei Jung von Matt melden.  

Eine Aktion wie diese lebt zusätzlich von der überragenden Bekanntheit von Jung von Matt innerhalb der Kreativbranche. Allein der Name hilft dem Unternehmen dabei, Vorgehen wie diesen einen positiven Touch zu verleihen. Gleichzeitig stützt eine Maßnahme wie der Kündigungskalender das kreative und out-of-the-box Image, das JvM zweifelsohne aufweisen kann. Ein gelungenes Beispiel, wie Guerilla Recruiting arbeitgebermarkenkonform realisiert werden kann.  

LKWs von huddle  

So etwas wie das Parade-Beispiel für Guerilla Recruiting stellt das Beispiel von huddle dar. Das Unternehmen mietete für die geplante Aktion mehrere LKWs auf denen große Werbebanner angebracht werden konnten. Diese wurden mit dem Schriftzug „Don’t want to work for Microsoft? Come join our band“ versehen, um Aufmerksamkeit für die Karriereseite des Unternehmens zu erzeugen. Diese wurde in großen Lettern am Laster platziert, um möglichst viele Besucher·innen zu erzielen. 

Dieses provokante und sichtbare Vorgehen ist typisch für Guerilla Recruiting. Zudem ist es gang und gäbe, gezielt auf ausgewählte Mitbewerber·innen zuzugehen – wie hier etwa am Beispiel Microsoft. Damit werden ausgewählte Profile direkt angesprochen und erhalten eine Perspektive, die für sie in ihrer aktuellen Situation von besonderem Interesse sein könnte. Genau das macht dieses Vorgehen so erfolgreich.  

Umsetzung von Guerilla Recruiting – Was Sie beachten sollten  

Aber Achtung! Insbesondere, wenn Sie versuchen, mit Guerilla Recruiting Mitarbeitende von konkurrierenden Unternehmen abzuwerben, sollten Sie vorsichtig sein. Achten Sie darauf, dass Sie das Wettbewerbsrecht nicht verletzen und auch in puncto Datenschutz ordnungsgemäß agieren. Ziehen Sie im besten Fall Rechtsexpert·innen zurate, wenn Sie sich unsicher sind. Dasselbe gilt für Aktionen im öffentlichen Raum – nicht alles ist hier erlaubt, insbesondere, wenn es um Werbung geht. Klären Sie hier also vorab unbedingt ab, ob Sie sich in einem rechtlich adäquaten Rahmen bewegen.  

Zudem erfordern solche Projekte häufig langwierige Planungen. Von der Idee bis zur Umsetzung können manchmal Wochen bis Monate vergehen. Das ist auch richtig so. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um das Maximum aus der Aktion zu holen. Auch, wenn die Idee von Guerilla Recruiting im Kern auf eine kostengünstige Variante der Personalgewinnung abzielt, können für besonders aufmerksamkeitsstarke Maßnahmen doch hohe Summen anfallen. Dessen müssen Sie sich bewusst sein.  

Schließlich ist auch anzumerken, dass Guerilla Recruiting definitiv nicht für jedes Unternehmen geeignet ist: Da diese Form der Personalbeschaffung oftmals durchaus provokant agiert, kann dies im schlechtesten Fall auch negativ aufgefasst werden – eine gewisse Risikobereitschaft sollte demnach vorhanden sein. Die Maßnahmen sollten also definitiv zu Ihrer Arbeitgebermarke passen. Sprechen Sie sich also im Vorab mit Ihren Kolleg·innen im Employer Branding ab. Im Idealfall nutzen Sie so weitere Synergie-Effekte für Ihre Aktion.  

1) Planung von Guerilla-Recruiting-Aktionen 

Am Anfang einer gelungenen Aktion steht eine umfassende Planung. Hier sollten Sie sich tiefgehende Gedanken zur konkreten Zielgruppe des Vorgehens machen. In der Regel empfiehlt es sich nämlich, hier eine sehr spitze Zielgruppe zu definieren, um eine möglichst individuelle Ansprache zu ermöglichen. Dies haben die Beispiele oben eindeutig gezeigt.  

Ausgehend von der Zielgruppe sollten Sie sich die Rahmenbedingungen überlegen: Was genau möchten wir machen? Wie können wir diese Gruppe überzeugen? Was interessiert sie? Neben diesen praktischen Überlegungen sollte auch eine entsprechende Budget- und Zeitplanung durchgeführt werden. Trotz des oftmals geringeren Budget-Einsatzes (im Vergleich zur Reichweite, die Sie hiermit oftmals erzielen können!) handelt es sich hierbei natürlich um ein umfangreiches Projekt, für das Sie personelle und budgetäre Ressourcen einplanen müssen.  

Im nächsten Schritt gilt es, kreativ zu werden: Überlegen Sie sich eine provokante oder ungewöhnliche Aktion, die eine entsprechend hohe Resonanz haben könnte. Besprechen Sie Ihre Ideen mit verschiedenen Mitarbeitenden in Ihrem Betrieb – Humor ist unterschiedlich, hier sollten Sie unbedingt umfassend Feedback einholen – und gehen Sie auch auf Vertreter·innen der Zielgruppe zu, die bereits in Ihrem Unternehmen beschäftigt sind. So minimieren Sie bereits vorab das Risiko, dass Ihre Aktivitäten nach hinten losgeht.  

2) Durchführung der Aktion 

Die Durchführung selbst ist natürlich stark davon abhängig, was konkret Sie geplant haben. In der Regel empfiehlt es sich aber, parallel einige Begleitmaßnahmen zu setzen. So könnten Sie bei einer zielgruppenspezifischen Kampagne zusätzlich Anzeigen auf Social Media schalten, die genau diese Arbeitnehmer·innen ansprechen sollen. So erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit Ihnen als Arbeitgeber. Oder aber Sie gehen parallel zur Aktion in die gezielte Direktansprache über Netzwerke wie XING, um aktiv den persönlichen Kontakt mit interessanten Profilen zu kommen. Der XING TalentManager unterstützt Sie dabei.  

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Zudem sollten Ihre internen Prozesse mit Ihren Guerilla-Recruiting-Maßnahmen abgestimmt sein. Das Recruiting-Team etwa sollte in persönlichen Gesprächen gut auf die Aktivität eingehen – im besten Fall gelingt Ihnen auch hier ein kreativer Kniff, um einen besonderen Einstieg ins Gespräch mit Interssent·innen zu schaffen. Jedenfalls sollte sich das junge, dynamische Image auch in passenden Bewerbungsprozessen widerspiegeln. 

In der Regel kommen Sie hier an der Verwendung eines digitalen Bewerbermanagementsystems, wie etwa dem onlyfy Bewerbungsmanage, nicht vorbei. Dieser ermöglicht es Ihnen, eingehende Bewerbungen zentralisiert, digitalisiert und datenschutzkonform zu verwalten. Smarte Automatisierungen bringen mehr Effizienz in Ihren Recruiting-Prozess und verbessern gleichzeitig die Bewerbungserfahrung Ihrer Kandidat·innen. So überzeugen Sie nicht nur mit gelungenen Guerilla-Recruiting-Aktionen, sondern auch mit dem dahinterstehenden Bewerbungsprozess.  

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3) Erfolgskontrolle und Reporting von Guerilla Recruiting

Am Ende eines solchen Projektes sollte auch eine professionelle Erfolgskontrolle stehen. Zuallererst sollten Sie hier auf die nackten Recruiting-Zahlen blicken: Wie viele Einstellungen konnten durch die Aktion erzielt werden? Wie viele Bewerbungen? Mit wie vielen Talenten ist man in Kontakt gekommen? All das sind harte Kennzahlen, die eine Beurteilung des Erfolgs Ihrer Guerilla-Recruiting-Aktivitäten ermöglichen.  

In diesem Zusammenhang sollten Sie gleichzeitig aber auch Ihren Blick über den Recruiting-Tellerrand richten – Guerilla Recruiting hat nämlich zumeist hohen Einfluss in Ihre Bekanntheit und Ihr Image als Arbeitgeber. Messen Sie also die Reichweite, die Sie durch diese Aktion erzielen konnten – wurde auf Social Media darüber gesprochen? Haben Ihre Profile nun mehr Follower·innen? Sind die Besuche Ihrer Karriereseite angestiegen? Wurde im Kampagnen-Zeitraum öfter nach Ihrem Unternehmen gegoogelt?  

Sie sehen: In puncto Erfolgskontrolle gibt es hier verschiedene Aspekte zu beachten. Das beginnt bei den klaren Recruiting-KPIs, sollte gleichzeitig aber auch die Auswirkungen auf Ihre Arbeitgebermarke nicht außer Acht lassen. Übrigens: Sie könnten auch darüber nachdenken, eine subtile Frage nach der Aktion in künftige Bewerbungsgespräche zu inkludieren, um aufzuzeigen, wie viele Ihrer Bewerber·innen Sie vielleicht kennengelernt haben. Folgende konkreten Erfolgsmetriken sollten Sie also beachten:  

  • Impressionen thematisch verknüpfter Anzeigen in den sozialen Medien 
  • Besucher·innen Ihrer Karriereseite 
  • Besuche über einen möglichen QR-Code im Zuge der Aktion 
  • Bewerbungen, die in direktem Zusammenhang mit der Aktion stehen 

Was jedes Unternehmen von Guerilla Recruiting lernen kann 

Guerilla Recruiting muss in der Praxis aber nicht immer mit großem Risiko oder besonders provokanten Aktionen umgesetzt werden. Vielmehr können Sie dieses Mindset dafür nutzen, um aus jeder Ihrer Aktivitäten mehr rauszuholen. Denn im Grunde ist Guerilla Recruiting nur deshalb so erfolgreich, weil es die Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe kennt und diese maximal ins Zentrum der eigenen Aktivitäten stellt. Die Zielgruppe soll dabei merken, dass sich das Unternehmen besonders um sie bemüht und Aktionen setzt, die diesen Arbeitgeber von der Konkurrenz abheben.  

Dieses besondere Bemühen um gewisse Mitarbeitende ist ein entscheidender Erfolgsgarant in der Personalgewinnung. Zeigen Sie etwa in Ihrem täglichen Employer Branding, was Sie dafür tun, um Ihrer bestehenden Belegschaft einen guten Arbeitsplatz zu bieten und künftige Mitarbeitende von sich zu überzeugen. Seien Sie dafür kreativ und gerne auch unkonventionell! Ebenfalls wichtig: Guerilla Recruiting stellt das Bedürfnis von Arbeitnehmer·innen, aktiv auf attraktive Karriere-Möglichkeiten aufmerksam gemacht zu werden, ins Zentrum. Dieses Bedürfnis kann gleichzeitig aber auch über eine gezielte und kreative Direktansprache beispielsweise über XING erfüllt werden.   

Als Unternehmen auf eine Aktion der Konkurrenz reagieren 

Wir haben viel über die Durchführung von Guerilla-Recruiting-Aktionen gesprochen. Was aber, wenn Sie selbst in der Situation sind, dass Ihre Konkurrenz versucht, Mitarbeitende über diesen Weg abzuwerben? Bleiben Sie zunächst einmal cool und vermeiden Sie Aktionismus. Im besten Fall haben Sie bereits vorab festgelegt, wie Sie auf solche Vorgehen reagieren – schließlich könnte Sie das ja auch im Marketing treffen. Fest steht: Eine professionelle, ruhige Reaktion ist das A und O, schließlich wird aufgrund der hohen Aufmerksamkeit auch Ihre Reaktion mit Argusaugen verfolgt. 

In der Regel lohnt es sich, in den direkten Austausch mit den angesprochenen Mitarbeitenden zu gehen. Nutzen Sie die Möglichkeit, um über deren aktuelle Zufriedenheit zu sprechen: Somit zeigen Sie Wertschätzung für Ihr Tun und stärken die Bindung zum Unternehmen. Zeigen Sie ein offenes Ohr und versuchen Sie, mögliche Unzufriedenheitsfaktoren auszuloten. Hier offen und wertschätzend in den Dialog zu gehen, bringt in der Regel weitaus bessere Ergebnisse als eine überaggressive Gegenreaktion.  

Die Königsdisziplin ist es, das hohe Interesse auf sich und das Konkurrenz-Unternehmen für sich zu nutzen. Drehen Sie den Spieß also ganz einfach um! Dies gelingt aber nur, wenn Sie eine humoristische und freche Antwort finden, die Sie über verschiedene Kanäle veröffentlichen können. Vorsicht: Wägen Sie auch hier gut ab, ob Sie tatsächlich von diesem Gegenangriff überzeugt sind, schließlich ist hiermit ebenfalls ein gewisses Risiko verbunden.  

Fazit zu Guerilla Recruiting  

Guerilla Recruiting ist eine Form der Personalgewinnung, die einiges an Potenzial verspricht. Gleichzeitig stellen diese oftmals provokanten Aktionen aber ein gewisses Risiko dar – insbesondere dann, wenn sie von Ihrer Zielgruppe negativ aufgefasst werden. Es ist also definitiv kein Instrument für jedem Betrieb, schließlich müssen Aktivitäten wie diese zu Ihrer Arbeitgebermarke und Ihrem Image passen, um tatsächlich als authentisch und positiv aufgefasst zu werden.  

Zudem steht und fällt der Erfolg dieses Vorgehens mit der Planung und der Kreativität, die Sie in diese Aktion stecken. Schließlich zeichnet sich Guerilla Recruiting durch die Überraschung, den Humor und die Besonderheit aus – da braucht es durchaus eine zündende Idee, um diese Erwartungen auch tatsächlich erfüllen zu können. Von einem 0815-Vorgehen, nur um sagen zu können, man habe Guerilla Recruiting betrieben, ist entsprechend abzuraten. 

Seien Sie sich im Klaren sein, dass Guerilla Recruiting zwar im Verhältnis zu den Reichweiten, die Sie dadurch erzielen können, eine günstige Form der Personalgewinnung darstellt. Ganz allgemein betrachtet ist hier aber durchaus ein gewisses Budget- und Zeitinvestment notwendig, um eine derart aufwändige Aktion erfolgreich zu realisieren. Sind Sie bereit, dieses Risiko einzugehen, dann kann Guerilla Recruiting aber ganz großartige Ergebnisse für Ihr Unternehmen – und Ihre Arbeitgebermarke – bewirken.