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Wie stellen Sie fest, ob ein Kandidat geeignet ist?

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Die richtige Bewertung von Talenten entscheidet über Ihren Recruiting-Erfolg. Eine strukturierte Auswahl spart Zeit, reduziert Kosten und führt zu besseren Einstellungen.

Schwierigkeitsgrad: Mittel – Sie benötigen grundlegende HR-Kenntnisse und Erfahrung im Umgang mit Bewerbungsunterlagen.

Zeitaufwand: 2-3 Stunden für die Einrichtung eines vollständigen Bewertungssystems, danach 30-45 Minuten pro Talent.

Was Sie brauchen:

  • Stellenbeschreibung mit klaren Anforderungen
  • Bewerbungsunterlagen der Talente
  • Bewertungsbögen oder digitale Checklisten
  • Ein strukturiertes Bewerbermanagement-System
  • Zeit für Gespräche und Nachbereitung

Am Ende haben Sie ein systematisches Vorgehen, das Ihnen hilft, die passenden Talente für Ihr Unternehmen zu identifizieren. Sie treffen fundierte Personalentscheidungen und verbessern gleichzeitig Ihre Recruiting-Effizienz.

Warum objektive Bewertung von Talenten entscheidend ist

Strukturierte Bewertungsprozesse sind die Basis für erfolgreiche Einstellungen. Sie reduzieren das Risiko von Fehlentscheidungen und sparen Ihrem Unternehmen erhebliche Kosten.

Eine falsche Personalentscheidung kostet durchschnittlich das 1,5-fache des Jahresgehalts. Dazu kommen versteckte Kosten durch Einarbeitung, Produktivitätsverluste und erneute Rekrutierung.

Objektive Bewertung bringt messbare Vorteile:

  • Vergleichbare Profile durch einheitliche Kriterien
  • Weniger Bauchentscheidungen, mehr datenbasierte Auswahl
  • Rechtssicherheit durch dokumentierte Auswahlprozesse
  • Bessere Candidate Experience durch transparente Abläufe

Moderne Bewerbermanagement-Systeme wie der onlyfy Bewerbungsmanager unterstützen Sie dabei mit automatisierten Workflows und standardisierten Bewertungsbögen. So behalten Sie auch bei hohem Bewerbungsvolumen den Überblick.

Der Recruiting-Prozess wird messbar effizienter. Unternehmen berichten von durchschnittlich 32 Tagen bis zur erfolgreichen Einstellung bei strukturiertem Vorgehen.

Definieren Sie klare Bewertungskriterien

Entwickeln Sie spezifische, messbare Kriterien basierend auf Ihren Stellenanforderungen. Nur so können Sie Talente objektiv vergleichen und die richtige Auswahl treffen.

Schritt 1: Fachliche Kompetenzen festlegen

Listen Sie alle technischen Fähigkeiten auf, die für die Position notwendig sind. Unterscheiden Sie zwischen Muss-Kriterien und Nice-to-have-Qualifikationen.

  • Pflichtqualifikationen (K.O.-Kriterien)
  • Wünschenswerte Zusatzqualifikationen
  • Branchenspezifische Zertifikate oder Lizenzen
  • Software-Kenntnisse mit Erfahrungslevel

Schritt 2: Soft Skills definieren

Bestimmen Sie die wichtigsten persönlichen Eigenschaften für Ihre Unternehmenskultur und die spezifische Rolle.

Beispiele für messbare Soft Skills:

  • Kommunikationsfähigkeit (schriftlich/mündlich)
  • Teamfähigkeit und Führungsqualitäten
  • Problemlösungskompetenz
  • Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit

Schritt 3: Cultural Fit bewerten

Moderne Recruiting-Ansätze setzen verstärkt auf kulturelle Passung. Definieren Sie Ihre Unternehmenswerte und überlegen Sie, wie sich diese im Arbeitsalltag zeigen.

Nutzen Sie Bewertungsskalen von 1-5 für jedes Kriterium. So können Sie Talente systematisch vergleichen und dokumentieren, wie Sie zu Ihrer Entscheidung gekommen sind.

Strukturierte Bewerbungsunterlagen analysieren

Entwickeln Sie systematische Methoden zur Auswertung von Lebensläufen, Anschreiben und Portfolios. Eine strukturierte Analyse spart Zeit und verhindert, dass Sie wichtige Details übersehen.

Lebenslauf-Analyse in drei Schritten:

Prüfen Sie zuerst die formalen Qualifikationen gegen Ihre Muss-Kriterien. Nutzen Sie Filterfragen in Ihrem Bewerbungsformular, um automatisch ungeeignete Bewerbungen auszusortieren.

Achten Sie auf diese Warnsignale:

  • Häufige Jobwechsel ohne erkennbaren Grund
  • Längere Lücken im Lebenslauf ohne Erklärung
  • Übertreibungen bei Verantwortlichkeiten
  • Rechtschreib- oder Formatierungsfehler

Anschreiben bewerten:

Das Anschreiben zeigt Motivation und Kommunikationsfähigkeit. Prüfen Sie, ob die Person sich wirklich mit Ihrem Unternehmen beschäftigt hat.

Positive Indikatoren:

  • Bezug zu konkreten Projekten oder Unternehmenswerten
  • Klare Begründung für den Jobwechsel
  • Verständnis für die Herausforderungen der Position

Portfolio und Arbeitsproben:

Bei kreativen oder technischen Positionen geben Arbeitsproben oft mehr Aufschluss als formale Qualifikationen. Bewerten Sie die Qualität der Arbeit, nicht nur die Quantität.

Moderne Bewerbermanagement-Systeme helfen Ihnen dabei, alle Unterlagen zentral zu sammeln und systematisch zu bewerten. Nutzen Sie Kommentarfelder, um Ihre Eindrücke festzuhalten.

Führen Sie zielgerichtete Bewerbungsgespräche

Strukturierte Interviews mit verhaltensbasierten Fragen und Bewertungsbögen führen zu objektiven Einschätzungen. Bereiten Sie sich gründlich vor und nutzen Sie bewährte Fragetechniken.

Vorbereitung des Gesprächs:

Erstellen Sie einen standardisierten Fragebogen, den Sie bei allen Talenten verwenden. So können Sie die Antworten später besser vergleichen.

Planen Sie das Gespräch in drei Phasen:

  • Warming-Up und Vorstellung (5-10 Minuten)
  • Strukturierte Fragen zu Kompetenzen (30-40 Minuten)
  • Fragen des Talents und Ausblick (10-15 Minuten)

Verhaltensbasierte Fragen stellen:

Fragen Sie nach konkreten Situationen aus der Vergangenheit. Das gibt Ihnen bessere Einblicke als hypothetische Szenarien.

Beispiele für effektive Fragen:

  • “Beschreiben Sie eine Situation, in der Sie unter Zeitdruck arbeiten mussten.”
  • “Erzählen Sie von einem Projekt, das nicht wie geplant verlief.”
  • “Wie haben Sie sich das letzte Mal neues Wissen angeeignet?”

Bewertung dokumentieren:

Nutzen Sie Bewertungsbögen mit Ihren definierten Kriterien. Vergeben Sie Punkte und notieren Sie konkrete Beispiele aus dem Gespräch.

Führen Sie Gespräche wenn möglich im Team. Unterschiedliche Perspektiven reduzieren persönliche Vorurteile und verbessern die Qualität Ihrer Entscheidung.

Nutzen Sie ergänzende Assessment-Methoden

Zusätzliche Bewertungstools wie Fähigkeitstests, Arbeitsproben und Referenzgespräche geben Ihnen ein vollständiges Bild der Talente. Wählen Sie die Methoden passend zur Position aus.

Fähigkeitstests gezielt einsetzen:

Tests machen besonders bei technischen Positionen oder Rollen mit spezifischen Anforderungen Sinn. Achten Sie darauf, dass die Tests wirklich relevant für die tägliche Arbeit sind.

Bewährte Test-Kategorien:

  • Fachspezifische Skills (Programmierung, Design, Analyse)
  • Sprachkenntnisse bei internationalen Teams
  • Persönlichkeitstests für Führungspositionen
  • Logisches Denken bei strategischen Rollen

Arbeitsproben als Realitätscheck:

Lassen Sie Talente eine kleine, bezahlte Aufgabe bearbeiten, die typisch für die Position ist. Das zeigt Ihnen die praktischen Fähigkeiten und das Arbeitsverhalten.

Halten Sie Arbeitsproben kurz und fair. 2-3 Stunden Aufwand sind angemessen, längere Projekte schrecken gute Talente ab.

Referenzgespräche strukturiert führen:

Sprechen Sie mit ehemaligen Vorgesetzten oder Kolleg·innen. Bereiten Sie konkrete Fragen vor und fragen Sie nach messbaren Leistungen.

Wichtige Referenz-Themen:

  • Arbeitsqualität und Zuverlässigkeit
  • Umgang mit Herausforderungen
  • Teamverhalten und Kommunikation
  • Entwicklungspotenzial

Assessment Center lohnen sich bei größeren Hiring-Projekten oder Führungspositionen. Der Aufwand ist hoch, aber Sie erhalten sehr detaillierte Einblicke in die Talente.

Treffen Sie datenbasierte Einstellungsentscheidungen

Führen Sie alle Bewertungsergebnisse systematisch zusammen. Gewichten Sie verschiedene Kriterien nach ihrer Wichtigkeit und treffen Sie strukturierte Entscheidungen im Recruiting-Team.

Bewertungsmatrix erstellen:

Sammeln Sie alle Ergebnisse in einer übersichtlichen Tabelle. Listen Sie jedes Talent mit seinen Bewertungen in allen Kategorien auf.

Talent Fachkompetenz Soft Skills Cultural Fit Gesamtscore
Person A 4/5 3/5 5/5 4.0
Person B 5/5 4/5 3/5 4.0

Gewichtung der Kriterien:

Nicht alle Faktoren sind gleich wichtig. Definieren Sie Gewichtungen basierend auf den Anforderungen der Position.

Beispiel für eine technische Rolle:

  • Fachkompetenz: 50%
  • Problemlösungsfähigkeit: 25%
  • Teamfähigkeit: 15%
  • Cultural Fit: 10%

Team-Entscheidung moderieren:

Besprechen Sie die Ergebnisse mit allen Beteiligten. Unterschiedliche Meinungen sind normal und wertvoll für die finale Entscheidung.

Dokumentieren Sie Ihre Entscheidung nachvollziehbar. Das hilft bei späteren Nachfragen und verbessert Ihren Prozess für die Zukunft.

Der onlyfy Bewerbungsmanager unterstützt Sie mit automatisierten Dashboards und Reporting-Funktionen. So behalten Sie auch bei mehreren parallelen Auswahlprozessen den Überblick.

Eine strukturierte Bewertung von Talenten verbessert nicht nur Ihre Einstellungsqualität, sondern macht Ihren gesamten Recruiting-Prozess effizienter. Sie sparen Zeit bei der Auswahl und reduzieren das Risiko kostspieliger Fehlentscheidungen. Mit den richtigen Tools und Methoden wird die Personalauswahl von einer Bauchentscheidung zu einem datenbasierten Prozess, der Ihrem Unternehmen nachhaltig hilft.