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Mobile Recruiting: Vorteile, Tipps und Beispiele

Yee Wah Tsoi
8 min.
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Die Suche und Bewerbung für einen Job haben sich längst von einer mühsamen, zeitintensiven Aufgabe zu etwas verändert, das Talente nebenbei machen – ob unterwegs aus der Bahn oder gemütlich zuhause von der Couch. Das hat vielfältige Auswirkungen auf das Recruiting, das sich an diese veränderten Rahmenbedingungen anpassen muss, um langfristig im Rennen um die besten Talente wettbewerbsfähig zu sein.  

In diesem Beitrag lernen Sie das Konzept Mobile Recruiting kennen, das genau an diesen veränderten Bedingungen ansetzt. Wertvolle Tipps und konkrete Beispiele helfen Ihnen, selbst ins Mobile Recruiting zu starten. 

Mobile Recruiting Definition: Was ist das?

Mobile Recruiting ist eine Methode des E-Recruitings und beschreibt die Personal-Beschaffung über mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets. Ziel ist es, dass der gesamte Prozess von der Stellensuche, über das Sammeln der nötigen Informationen zum jeweiligen Unternehmen, bis hin zum Abschicken der fertigen Bewerbung, einfach und schnell über das Smartphone möglich sein soll.

Die Praxis sieht allerdings ganz anders aus. Während für die Job-Suche das Smartphone schon häufig zum Einsatz kommt, bewerben sich die meisten Bewerber·innen letztendlich noch über ihren Laptop oder PC. In der genannten Studie der Uni Bamberg gaben 53,4 % der Bewerber·innen an, dass sie eine Bewerbung über das Smartphone als zu umständlich empfinden. Das liegt zum einen an den fehlenden Daten und Dateien auf dem Handy und andererseits am mobilen Karriere-Angebot der potenziellen Unternehmen. Viele Unternehmen bieten zum Beispiel noch keine mobil optimierte Karriereseite sowie Stellenausschreibungen im responsiven Design an. Heutzutage eigentlich ein Muss.

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Mobile Recruiting: So erreichen Sie die Gen Z

Smartphones sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das meiste findet heutzutage bereits online statt. Auch im Personalwesen ist die Digitalisierung angekommen und entwickelt sich stetig weiter. Mobile Recruiting ist zwar längst noch nicht so etabliert, aber spätestens ab der „Generation Z“ sollte jede·r Recruiter·in und jedes Unternehmen wissen, was Mobile Recruiting ist und wie es sich erfolgreich bei der Beschaffung neuer Mitarbeiter·innen einsetzen lässt. 

Eine Studie der Uni Bamberg aus 2020 macht deutlich: Nur 36,8 % der 1.000 Top-Unternehmen in Deutschland geben an, dass Mobile Recruiting in ihrem Tagesgeschäft angekommen ist. Wollen Sie die Talente der jüngeren Generationen erreichen, gilt es, sich an den gleichen „Touch-Points“ wie sie zu präsentieren, nämlich dem Internet auf den mobilen Endgeräten.

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Vorteile von Mobile Recruiting

  • Bewerbung schreiben von überall: Gerade für Bewerber·innen bietet das Mobile Recruiting den größten Vorteil, denn so geht das Bewerbung schreiben quasi “to go” und ist nicht an einen gewissen Ort gebunden, sondern benötigt nur das Smartphone. Wichtig ist, dass die Webseite des Unternehmens für die mobile Ansicht optimiert ist, um das Verfahren für Bewerber·innen möglichst angenehm und unkompliziert zu gestalten.
  • Mehr Bewerbungen: Dadurch, dass es kaum Hürden gibt, die Bewerbung abzusenden, können Unternehmen mit deutlich mehr Bewerbungen rechnen, als auf dem herkömmlichen Weg. Daraufhin ergibt sich auch ein größerer Pool mit möglichen Bewerber·innen. Mobile Recruiting zeigt darüber hinaus den Bewerber·innen, dass das Unternehmen fortschrittlich ist – das kommt gut an.
  • Übersicht behalten: Der geringere Aufwand für die Bewerber·innen bedeutet auch für die HR-Abteilungen weniger Arbeit. Der kurze Prozess bedeutet, dass auch die Bewerbungen kürzer und besser “auf den Punkt” sind. Stapel von Bewerbungen, durch die sich Personaler·innen arbeiten müssen, bleiben in diesem Falle aus. 
  • Schnelle Reaktion: Anders als bei gewöhnlichen Stellenausschreibungen kann via Mobile Recruiting auf alle Eventualitäten eingegangen werden. Werden zu wenige oder nicht passende Bewerbungen eingereicht, kann die Stellenausschreibung schnell und unkompliziert umformuliert werden. Darüber hinaus sind auch die Kommunikationswege zwischen Bewerber·innen und Unternehmen kürzer bei eventuellen (Rück-)Frage.

Nachteile von Mobile Recruiting

Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt und auch Mobile Recruiting hat, zumindest heute noch, einige Punkte, die dagegen sprechen:

  • Skeptische Bewerber·innen: Bewerbung schreiben via Smartphone klingt für viele Bewerber·innen noch befremdlich. Online-Shopping usw. wird von vielen Nutzer·innen über das Smartphone getätigt, aber bei einer Bewerbung setzen die meisten noch auf eine möglichst schöne und ausführliche E-Mail-Bewerbung.
  • Unzureichende mobile Optimierung: Mobile Recruiting kann nur dann funktionieren, wenn die Webseite des Unternehmens für mobile Geräte optimiert ist. Das hat jedoch noch nicht jedes Unternehmen verstanden. Denn wenn Darstellungsprobleme auftreten, werden Bewerber·innen ihre Bewerbung nicht abschicken. 

Tipps für die Umsetzung von Mobile Recruiting 

Für Mobile Recruiting müssen Sie also Anpassungen durchführen, damit Ihr Bewerbungsprozess vollständig über mobile Endgeräte durchführbar wird. Dies inkludiert vielfältige Maßnahmen, wir haben einige zentrale Tipps für Sie zusammengefasst:  

  • Seien Sie auf Job-Portalen präsent, die eine mobile Optimierung anbieten: Auf XING und Co. sind Sie mit Ihren Stellenanzeigen stets bestens für mobile Endgeräte optimiert vorzufinden. Somit stellen Sie sicher, dass Ihre Anzeige auch auf Smartphones & Co. gefunden und ansprechend angezeigt werden.  
  • Optimieren Sie Ihre Karriereseite: Gleichzeitig sollten Sie ein Hauptaugenmerk darauf legen, dass auch die Stellenanzeigen auf Ihrer Karriereseite eine Optimierung für mobile Endgeräte aufweisen. Dazu eignet sich etwa die Verwendung eines Bewerbermanagementsystems wie dem onlyfy Bewerbungsmanager.  
  • Überdenken Sie Ihr Bewerbungsformular: Nicht nur die Anzeigen sind wichtig. Auch das Formular, über das sich Talente bei Ihnen bewerben, sollte auf die Verwendung im Mobile Recruiting angepasst werden. Dies bedeutet, dass es einerseits mobil-optimiert sein soll., Andererseits ist es auch wichtig zu überdenken, welche Dokumente wirklich hochgeladen werden sollten – denn viele Dokumente, wie ein Anschreiben oder dergleichen, werden Talente nicht am Smartphone zur Verfügung haben.  
  • Probieren Sie etwas Neues: Insbesondere für Positionen, die mit jungen, digitalaffinen Menschen besetzt werden sollten, könnten Sie die Vorauswahl etwa mit selbst-aufgenommenen Bewerbungsvideos abbilden, bei denen Talente einige wenige Fragen über eine Software am Smartphone beantworten. Sie wiederum nutzen diese Videos, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.  

Beispiele für Mobile Recruiting 

  1. Sie haben also vielfältige Instrumente und Maßnahmen in Zusammenhang mit Mobile Recruiting kennengelernt. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie ein gesamter mobil-optimierter Bewerbungsprozess beispielhaft aussehen könnte: 
  1. Das Talent wird beim Scrollen durch Facebook auf eine Anzeige für eine offene Stelle bei Ihnen aufmerksam. Dies ist etwa mit den XING Stellenanzeigen möglich, da Ihre Stellenanzeige  in diesem Fall neben XING & Co. auch auf weiteren Job- und Social-Media-Plattformen veröffentlicht wird. Und zwar vollautomatisiert und datengestützt. Über Ihre Anzeige gelangt das Talent auf XING, um sich direkt am Smartphone detaillierte Informationen über die Stelle anzusehen – und ist sofort überzeugt.  
  1. Da das Talent über ein XING Profil verfügt, kann es sich mit nur einem Klick mithilfe der XING Sofort-Bewerbung auf die Stelle bewerben. 
  1. Sie wiederum erhalten die Daten in Ihrem Bewerbermanagementsystem. Sie schicken dem Talent eine automatische Bestätigungsmail zum Eingang der Bewerbung, die diese bequem am Smartphone einsehen kann.  
  1. Sie laden das Talent nach erster Durchsicht der Unterlagen ein, sich mit kurzen Videos, die via App vom Smartphone aufgenommen werden können, näher vorzustellen. Die Videos nutzen Sie, um eine Entscheidung zu treffen, wen Sie in die erste Runde der Vorstellungsgespräche einladen möchten.  
  1. Da die erste Runde der Vorstellungsgespräche in Form von Video-Interviews abgewickelt wird, kann das Talent selbst entscheiden, ob es von einem mobilen Endgerät aus teilnehmen möchte.  
  1. Die weitere Kommunikation über E-Mail kann selbstverständlich über das Smartphone der·des Bewerbenden durchgeführt werden. Die zweite Gesprächsrunde aber nicht: Nun können Sie in einem persönlichen Gespräch überzeugen. Ohne Smartphone versteht sich.  

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Ist Mobile Recruiting im HR und bei den Bewerber·innen schon angekommen?

Smartphones und Co. werden, wie auch sonst viele Tätigkeiten des alltäglichen Lebens, mittlerweile auch vereinzelt für Bewerbungen genutzt. Häufig fehlt es Unternehmen aber noch an einem ausgereiften Konzept.

Laut der Studie der Uni Bamberg zeigt die qualitative Befragung der Unternehmen und Bewerber·innen mittels Schlagworten, die sie mit Mobile Recruiting verbinden, dass deren Wahrnehmungen und Eindrücke noch gemischt ausfallen: Die größten Erwartungen an das Mobile Recruiting bestehen in der Geschwindigkeit und den verschiedenen Möglichkeiten des direkten Kontakts zum Unternehmen. Unsicherheit und Verbesserungsbedarf bestätigen genannte Schlagworte wie Datenmissbrauch, Bewerbungsflut und Fehler-Anfälligkeit, die auch eine negative Beurteilung andeuten.

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