Recruiting-Wissen

Recruiting unter Druck, Talente am Drücker: Der XING Arbeitsmarktreport 2024 zeigt brisante Lage in der Personalsuche

Yee Wah Tsoi
6 min.
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Unternehmen in Deutschland stehen vor einer komplexen Herausforderung: Während die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von Krisen und geopolitischen Spannungen geprägt sind, leiden sie gleichzeitig unter dem anhaltenden Fachkräftemangel. Wie geht es den Personalsuchenden in dieser Lage? Welche Aufgaben fallen neben dem Recruiting an? Und wie gestalten sich die Erwartungen der Job-Suchenden an Recruiter·innen und den Bewerbungsprozess? Der XING Arbeitsmarktreport 2024 liefert Antworten. Im Juli 2024 befragte Appinio in unserem Auftrag 3.500 Angestellte sowie 600 Recruiter·innen und Personaler·innen aus dem D-A-CH-Raum, darunter 2.000 deutsche Angestellte und 300 Personalsuchende.

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Emotionale Belastung, hohe Erwartungen und zusätzliche Aufgaben

Unsere Umfrage zeigt deutlich: Die Personalsuchenden sind gefordert wie nie zuvor. Hohe Erwartungen seitens der Unternehmen, ein wachsender administrativer Aufwand und die emotionalen Herausforderungen, die mit dem Rekrutierungsprozess verbunden sind, drücken auf die Motivation der Recruiter·innen. 75 Prozent der Befragten berichten von einem gestiegenen Druck in ihrem Arbeitsalltag. 63 Prozent empfinden eine hohe emotionale Belastung und Stress in ihrem Job. Da weniger rekrutiert wird, müssen 72 Prozent zusätzliche andere Aufgaben übernehmen – vom Onboarding neuer Mitarbeitender bis hin zur Personalentwicklung und betrieblicher Altersvorsorge.

Was Recruiter·innen wirklich wollen: Nein zu administrativen Aufgaben, ja zur Arbeit mit Menschen

Was brennt den Recruiter·innen wirklich unter den Nägeln? Sie wünschen sich, mehr Zeit für ihre Kernaufgaben im Recruiting zu haben und weniger für administrative Tätigkeiten. So gaben 42 Prozent an, sich intensiver mit Vorstellungsgesprächen und der Identifizierung passender Kandidat·innen beschäftigen zu wollen. 36 Prozent möchten sich vermehrt dem Active Sourcing widmen, während 31 Prozent ihre Zeit lieber nutzen würden, um die Personal-Anforderungen gemeinsam mit der Führungsebene festzulegen.

Ansprüche der Arbeitnehmenden: Geld und Flexibilität für ein besseres Arbeitsleben 

Derweil sind die Erwartungen der Bewerber·innen nicht ohne. Die Umfrage unter 2.000 Berufstätigen in Deutschland zeigt, dass attraktive Gehälter und flexible Arbeitszeiten entscheidende Faktoren bei der Jobsuche sind. Für knapp die Hälfte der Befragten (49 %) ist eine attraktive Entlohnung ausschlaggebend für eine gutes Arbeitsleben. Flexible Arbeitsmodelle stehen ebenfalls hoch im Kurs.

Was Talente am Bewerbungsprozess stört: fehlende Rückmeldungen sowie lange Wartezeiten

Aus insgesamt zehn Faktoren sollten die befragten Berufstätigen jene auswählen, die sie an ihren bisherigen Jobsuchen und Bewerbungsprozessen gestört haben. Die am häufigsten gewählten Antworten verdeutlichen einige zentrale Herausforderungen, die es zu adressieren gilt.

Ganz oben stehen die fehlenden Rückmeldungen. Für 41 Prozent der Befragten stellen diese eine besonders frustrierende Erfahrung dar. Die Unsicherheit darüber, wo man im Bewerbungsprozess steht, kann demotivieren und zu einem negativen Bild vom potenziellen Arbeitgeber führen. 

Zudem empfinden 36 Prozent der Angestellten lange Wartezeiten als störend. Die Verzögerungen während des Auswahlprozesses können wertvolle Zeit für die Kandidat·innen in Anspruch nehmen und die Suche nach neuen Möglichkeiten unnötig erschweren.

In vier Wochen sollte der Bewerbungsprozess abgeschlossen sein 

Schnelligkeit im Bewerbungsprozess ist ein wichtiger Hebel im Recruiting. 46 Prozent der Befragten erwarten innerhalb von ein bis zwei Wochen eine erste Rückmeldung durch das Unternehmen, 35 Prozent sogar innerhalb einer Woche. Der gesamte Bewerbungsprozess sollte für 57 Prozent der Befragten innerhalb von vier Wochen beendet sein.

5 Punkte zum Erfolg: Automatisierung im Recruiting-Prozess

In einer Zeit, in der Schnelligkeit und Transparenz besonders gefragt sind, zeigt die Studie, dass Automatisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) für Recruiter·innen von entscheidender Bedeutung sein können. Anhand dieser fünf Punkte können Sie Ihren Bewerbungsprozess optimieren:

1. KI unterstütztes Screening von (potenziellen) Kandidat·innen

Der Einsatz von KI im Screening-Prozess ermöglicht eine effiziente Analyse der Lebensläufe und Bewerbungsunterlagen potenzieller Kandidat·innen, indem relevante Qualifikationen und Schlüsselkompetenzen schnell identifiziert werden. Mit automatischen Vorschlägen für passende Kandidat·innen über unseren XING TalentManager können Sie Ihre Ansprache gezielt optimieren und die Chancen auf positive Rückmeldungen deutlich steigern.

2. Mehr Effizienz im Active Sourcing durch Einsatz von KI 

Dank Künstlicher Intelligenz gehören Schreibblockaden und standardisierte Anschreiben der Vergangenheit an. Sie ermöglichen die schnelle Identifizierung von Fachkräften und die Erstellung maßgeschneiderter, individueller Nachrichten, die auf die Bedürfnisse potenzieller Kandidat·innen eingehen. Der XING TalentManager unterstützt Sie dabei, präzise und ansprechende Kommunikation zu generieren, die Ihre Recruiting-Chancen erheblich steigert.

3. Transparenz schaffen VOR der Bewerbung

Transparenz ist ein entscheidender Faktor im Recruiting-Prozess, insbesondere auf Karriere-Webseiten und in Stellenanzeigen. Die Integration von kununu ermöglicht es, umfassende Informationen zur Unternehmenskultur und Gehaltsspannen direkt in Ihre XING Stellenanzeigen einzubinden. Dieser transparente Ansatz verbessert nicht nur die Candidate Experience und das Vertrauen in Ihr Unternehmen, sondern steigert auch die Wahrscheinlichkeit, passende Bewerbende zu gewinnen, und spart wertvolle Zeit im Auswahlprozess.

4. (Teil-)Automatisierte Kommunikation mit Bewerbenden 

Lange Wartezeiten im Bewerbungsprozess müssen vermieden werden, da sie oft durch überlastete Recruiting-Teams und ineffiziente manuelle Abläufe entstehen. Der Einsatz von KI, Automatisierung und modernen Tools wie dem onlyfy Bewerbungsmanager ermöglicht es, entscheidende Prozesse zu beschleunigen und automatisierte Erinnerungen sowie Nachrichten an Bewerber·innen zu integrieren. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Recruiting und Fachabteilungen ist entscheidend, um die Wartezeiten für Bewerbende erheblich zu reduzieren.

5. Automatisierte KPI-Erhebung und -Analyse

Die Erhebung und Analyse von Kennzahlen sind entscheidend für den Erfolg im Recruiting, auch wenn sie oft als unliebsame Pflicht angesehen werden. XING bietet Ihnen aussagekräftige Dashboards, die aktuelle Informationen zu wesentlichen Kennzahlen bereitstellen und Ihnen helfen, Ihre Rekrutierungsprozesse zu optimieren. Durch die Automatisierung dieser Aufgaben gewinnen Sie wertvolle Zeit, die Sie für strategischere Recruiting-Aufgaben nutzen können, und steigern somit die Effizienz und Qualität Ihrer Personalgewinnung.

Lesen Sie in unserem Report mehr zu den fünf Optimierungsvorschlägen und entdecken Sie, wie Sie Ihr Recruiting in diesen herausfordernden Zeiten erfolgreich gestalten können! So können Sie sich den Aufgaben widmen, die Sie wirklich erfüllen möchten und mit denen Sie Ihr Unternehmen voranbringen.

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Fazit

Die Entwicklung des Arbeitsmarkts ist klar: Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen wird der Fachkräftemangel zunehmen, und die Erwartungen der Berufstätigen an Arbeitgeber und Bewerbungsprozesse steigen. Während Recruiter·innen an ihre Grenzen stoßen und Personalabteilungen unter Druck geraten, ist ein effizienter Bewerbungsprozess unerlässlich. Die Digitalisierung, gepaart mit Künstlicher Intelligenz, bietet hier neue Chancen. Durch Automatisierung können Unternehmen den Bewerbungsprozess beschleunigen und gleichzeitig die Candidate Experience verbessern. So können Recruiter·innen sich wieder auf strategische Aufgaben konzentrieren, die echten Mehrwert bieten. Ein modernes, effizientes Recruiting ist der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg in einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt.

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